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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die unteren Klassen - S. 95

1897 - Leipzig : Freytag
Belgien und Luxemburg. 95 freilich, da die Küste von einem breiten Dünenstreifen eingenommen wird, und ein seichtes Meer sie begleitet. Dafür sind aber die Verkehrsverhältnisse im Innern außerordentlich günstig. Zwei große schiffbare Ströme, Maas und Schelde, durchfließen das Land. Mehrere Kanäle ergänzen diese natürlichen Wasserstraßen. Außerdem ist Belgieu mit einem so dichten Netz von Eisenbahnen überspannt, wie wir es kaum irgendwo auf der Erde wieder antreffen. Der wichtigste Handelsplatz ist Antwerpen an der dort noch für § 139. Seeschiffe fahrbaren Schelde. Gent ist dagegen der bedeutendste Industrie- ort Niederbelgiens. In Hochbelgien ragen als Bergbau- und Fabrikstädte Lüttich und Namnr (namür) an der Maas hervor. Die Hauptstadt des Reiches ist Brüssel, blühend durch Handel und Gewerbe wie durch Kunst und Wissenschaft. Die reichlich fließenden Erwerbsquellen führten zu einer starken ®£s Ansammlung der Bevölkerung; das rund 30 Tausend qkm große Land zählt mehr als 6 Millionen Einwohner. Im Süden leben hauptsächlich die romanischen Wallonen, im Norden die germanischen Vlamen. Die Staatssprache ist aber meist französisch. Das vorwiegend katholische Belgien trennte sich 1830 von den refor- . Öcs mierten Niederlanden und wurde eiu selbständiges Königreich, das von den Mächten gleich der Schweiz für neutral erklärt worden ist. Der jetzige König Leopold Ii. ist zugleich Souverän des afrikanischen Kongo st a ate s- Im Südosten Belgiens liegt das kleine Großherzogtum Luxemburg§140. mit gleichnamiger Hauptstadt, das 1867 für neutral erklärt wurde. Die Luxem- Bewohner sind Deutsche römisch-katholischen Bekenntnisses. Flächenin- halt in qkin Einwohn-r ' Einwohner tn Tagenden Königreich Belgien. . . . Großherzogtum Luxemburg 30 000 2 500 Wichtige Orte Einw. in Taus. in der Provinz: Brügge 50, Westflandern Lstende 27 Gent 160 Ostflandern Brüssel 500, Südbrabant Löwen 40 Antwerpen 257 Antwerpen Namur 32 Namnr Lüttich 156 Lüttich 61/:) Millionen 200 000 Brüssel 500 Luxemburg 18 Kongostaat In Personalunion mit Belgien. Kolonieen: Flächeninhalt 2 250 000 Einwohner 14 Mill.

2. Für die unteren Klassen - S. 57

1897 - Leipzig : Freytag
Länöerkunö e. Europa. Europa zerfällt in eine Reihe einzelner Länder, in denen sich Staaten § 78. entwickelt haben. In der Mitte des Erdteils liegen das deutsche Reich,Staaten. Österreich-Ungarn, die Schweiz, Belgien und die Niederlande. Nördlich schließen sich Dänemark, Schweden und Norwegen, östlich Rußland und Rumänien, westlich das britische Reich und Frankreich an. Im Süden finden wir die Gestadeländer des mittel- ländischen Meeres, Spanien und Portugal, Italien und die Staaten der Balkanhalbinsel, die Türkei, Griechenland, Serbien, Monte- negro und Bulgarien. Ju der Mitte Europas erhebt sich die gewaltige Kette der Alpen. Alpen. Sie bildet für die Staaten eine wichtige Scheide. In ihrem Bereich herrscht eine eigene Natur, die von der der umgebenden Länder erheblich abweicht. Die Alpen. Die Alpen sind ein echtes Hochgebirge. Schroff und steil steigt es im § 79. Süden aus der norditalienischen Tiefebene auf, allmählicher senkt es sich nach Norden zu der Schweizer und der oberdeutschen Hochebene. Im Südwesten reicht es bis an das mittelländische Meer. Nach Osten verliert es sich dagegen teilweise in den ungarischen Tiefebenen oder schließt unmittel- bar an die lange Kette der Karpaten und der dinarischen Alpen an. In der Gestalt gleicht das Gebirge einem nach Osten geöffnetem Füllhorn. Einteilung. In ihrer ganzen Erftrecknng sind die Alpen keine einheitliche Kette. Auf Grund ihres Baues können wir sie in zwei Teile, in die West- und

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 130

1896 - Leipzig : Freytag
130 Europa. Hauptstadt Wichtige Orte. Einw. in Taus. Deutsche Kantone. Bern . ....... Luzern ....... Unterwalden uid dem Wald Unterwalden ob dem Wald Uri........ Schwyz...... Zug....... Glarus ...... St- Galleu ..... Appenzell Außer-Rhoden . Appenzell Jnner-Rhoden . Thurgau ...... Schaffhausen..... Zürich ....... Aargau ...... Basel-Stadt .... Basel-Land..... Solothnrn ..... Welsche Kantone. Neuenburg | ft.n,-lisch . Waadt Genf ' Wallis, franz.-deutsch . . Tessin, italienisch . . . Granbllnden, dentsch-räto- roinanisch-italienisch Bern 50 Luzeru 22 Stanz Altdorf Schwyz Zug Glarns St. Gallen 32 Appenzell Herisau 15 Frauenfeld Schaffhausen 13 Zürich 135 Aarau Basel 80 Liestal Solothuru Neuenburg 18 Freiburg 13 Lausauue 37 Genf 80 Sion Lugano Chnr Jnterlakeu, Thun Göscheueu Pfäffers, Rorschach Vevey Brieg Airolo Davos, St. Moritz Belgien, Ln^emvurg und die Wiedertande. § 84. Auch im Nordwesten greift Mitteleuropa über die Grenzen des deutschen Reiches hinaus. Au das mitteldeutsche Gebirgslaud schließen sich hier nach Westen die Ardennen und die Hügel von Artois an. Dem Höhenzug ist nördlich ein Tiesland, die westliche Fortsetzung der norddeutschen Ebene, vorgelagert, das bis zum Meere sich erstreckt. Drei Staateu teilen sich in den Besitz dieses flachen Nordwestens von Mitteleuropa, das Königreich Belgien, das Großherzogtnm Luxemburg und das Königreich der Niederlande. öclgien. § 85. Belgien gehört nur im Nordwesten dem Tieflande an. Hier herrscht ein 9jatur* mildes oceanisches Klima mit reichlichen Niederschlägen und häufigem Nebel.

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 133

1896 - Leipzig : Freytag
Luxemburg. — Die Niederlande. 133 Seit kurzem ist Belgien trotz des Mallgels einer eigenen Kriegsflotte mittelbar in die Reihe der Kolonialmächte eingetreten, indem fein jetziger König Leopold Ii. Souverän des afrikanischen Kongostaates geworden ist. / Luxemburg. Auf der Südabdachuug der Ardeunen und im nördlichen Gebiet der § 87 Lothringer Hochfläche liegt das selbständige Großherzogtum Luxemburg. Das vorwiegend hügelige Land gestattet eine lebhafte Landwirtschaft, die besonders im klimatisch milderen Süden reiche Erträge liefert. All der Mosel erheben sich auch ausgedehnte Weinberge, und außerdem gedeiht hier vortreffliches Obst. Im Süden bildet der Bergbau auf Eiseu eine wichtige Erwerbs- quelle für die Bewohner. Diese sind ausschließlich deutsch und katholisch. Das Großherzogtum gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und wurde dann für ein neutrales Reich erklärt. Noch heute steht es im deutschen Zollverein und ist außerdem dem deutscheu Eisenbahnbetrieb zugeteilt. Trotz- dem ist die Regiernngssprache französisch. Die Hauptstadt des Landes ist die frühere Festung Luxemburg. Die Niederlande. Das Königreich der Niederlande fällt ganz in die Tiefebene. Wie im § 88 nordwestlichen Deutschland wird sein Bodell von niedrigen diluviale» Saud- Bovcu Hügeln, der Geest, von ausgedehnten Mooren und von einem alluvialen °cftau Schwemmland, der Marsch, gebildet. Der Marschboden ist hier weitaus- gedehuter als an der deutschen Nordseeküste; er erstreckt sich längs der breiten Flußarme tief in das Land hinein. Diese mächtige Ausdehnung verdankt die Marsch dem großen Stromnetz des Rheins und der S ch e l d e. Man Gc- kann die Niederlande auch als das Deltalaud des Rheins bezeichnen. Bei lt,nf|cl seinem Austritt aus Deutschland bewegen sich die Fluten dieses Stromes noch in einem Strombett; bald aber beginnen sie sich zu teilen. Der südliche Arm nimmt als Waal die mächtige Maas aus und mündet dann in das vielverzweigte Stromnetz zwischen Rhein und Schelde. Der nördliche Arm sendet zunächst die Jjssel (eisel) zur Zuider (seuder)- See und fließt dann westwärts. Von diesem Arm teilt sich der Lek ab, der unweit der sogenannten Maasmündungen das Meer erreicht. Das weite Marschlaud liegt heute zum größten Teil tiefer als der Spiegel der See. Gegen die Überflutung wird es durch künstliche Deiche geschützt, die das ganze Gebiet umziehen. Früher begrenzte die Niederlande gegen das Meer ein natürlicher Wall, ein hoher Dünenzug. Aber im Laufe der Geschichte noch ist diese Dünenkette von den Fluten zerrissen worden, und ein Gebiet des Landes nach dem anderil wurde zum Meeresboden. So

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 136

1896 - Leipzig : Freytag
130 Europa. arbeitsamer und ausdauernder Volksstamm, gesund und kräftig, von nnvev- siegbarer Vaterlandsliebe beseelt. Sie sind Germanen fränkischer und friesischer Abkunft; im Süden leben Vlamen, im Westen die Holländer, im Nordosten an der deutschen Grenze die Westfriesen. Die Schriftsprache ist das Holländische, das mit dem Plattdeutschen viel Ähnlichkeit hat. Der größere Teil der Bevölkerung ist reformiert, der kleinere, etwa im Südosten katholisch. suchte Durch das Vorwiegen des protestantischen Bekenntnisses traten die * Niederlande in einen konfessionellen Gegensatz zu dem katholischen Belgien, der sich stärker als die Stammesverwandtschaft erwies und die Trennung beider Reiche beförderte. Mit Belgien gehörten sie einst dem alten deutschen Reiche an und wurden im Zeitalter der Reformation an die spanische Linie des Hanfes Habsbnrg vererbt; von dieser Fremdherrschaft befreiten sich die Niederländer in langem, heldenmütigem Kampfe. Der selbständige Staat erhob sich dann zur ersten Handels- und Seemacht Europas. Unter Euglauds Übermacht und uuter deu Wirren der Revolution verlor er aber diese Stellung wieder. Für kurze Zeit fiel er sogar au das französische Kaiserreich. Nach dessen Znsammenbruch wurde daun die ehemalige Republik das Königreich der Niederlande unter dem Hanse Oranien. In seiner heutigen Gestalt umfaßt es 33000 glcm und besitzt nahezu 5 Millionen Einwohner. Da der Handel den Haupterwerbszweig bildet, so entstanden natnr- § 91. gemäß die bedeutendsten Städte nahe dem Meere. Am Südwestende der irnißcn Zuider-See liegt die uralte Handelsstadt Amsterdam, die größte Stadt ' des Landes, mit 450000 Einwohnern, wie Venedig aufgebaut auf Pfahl- rosten und durchzogen von einem ausgedehnten Kanalnetz. Gegenwärtig ist es durch einen Kanal unmittelbar mit der Nordsee verbunden. Am Eude desselben ist ein Vorhafen erbaut, in dem die oeeanifchen Dampfer größeren Tiefganges anlegen. Mit Amsterdam wetteifert das am Lek gelegene Rotterdam, der natürliche Ausfuhrhafen des gesamten Rheingebiets, bedeutend auch durch großen Schiffsbau, wozu der Schwarzwald zum Teil das Holz liefert. Nordwestlich davon liegt die Residenzstadt Haag oder s' Gravenhaag und am Strande das Seebad Scheveningen. Haarlem, westlich von Amsterdam, ist der Mittelpunkt eines fruchtbaren Gebietes mit bedeutender Blumenzucht, von wo namentlich vortreffliche Tulpenzwiebeln versandt werden. Die Stadt lag einst an den Ufern eines ausgedehnten Sees, des Haarlemer Meeres, das jetzt völlig trocken gelegt ist, und auf dessen Polder heute viele Tauseude von Menschen wohnen. Der unermüdlich thätige Niederländer gedenkt in gleicher Weise auch die große Zuider-See der Kultur zu gewinnen, und bei der bewuuderungs- würdigen Planmäßigkeit, womit die Arbeit in Angriff genommen wird,

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 137

1896 - Leipzig : Freytag
Die Niederlande. 137 ist das Gelingen dieses großen Werkes kann: zweifelhaft. Über solche praktische Aufgaben ist anch die Pflege der Wissenschaft nicht vernach- läsfigt worden, wie das die berühmten Universitäten in Lehden und Utrecht beweisen. Die friesischen Provinzen wie überhaupt die östlichen Gebiete des Reiches sind vom Seeverkehr fern und entbehren zugleich des fruchtbaren Ackerlandes. Weite Moore bedecken hier den Boden, die zugleich eine natürliche Grenze gegen Deutschland bilden und eiust die Loslösung der Niederlande vom alten deutschen Reich erleichterten. Die wichtigsten Städte sind hier die Universität Groningen im Norden und Arnheim am Rhein. In den katholischen Südprovinzen besteht wie in Belgien vielfach Textil- indudustrie. Im äußersten Südzipfel des Königreichs ist Maastricht am Eintritt der Maas in das Tiefland eine starke Festung. Auch nach der See haben die Niederländer sich durch Festungen geschützt; sie errichteten die beiden Kriegshäfen Held er am Eiugaug zur Zuider-See und Vlifsingen auf einer der Scheldeinseln. Vlifsingen ist zugleich der Hanptansgangspnnkt für den Personenverkehr nach London. Tabelle. Flächeninhalt qkm Einwohner Hauptstadt Einw. in Taus. auf 1 qkm. 1. Königreich Belgien . . 2. Großherzogtum Luxemburg 3. Königreich der Niederlande 30 000 2 500 33 000 6 7s Mill. 200 000 5 Mill. 210 80 145 Brüssel 500 Luxemburg 13 Amsterdam 450 Provinzen: Vlämische: 1. Westflandern 2. Ostflandern . . 3. Südbrabaut. . 4. Antwerpen . . 5. Limburg . . . Wallonische: 6. Hennegan . . 7. Namur . . . 8. Lüttich . . . 9. Luxemburg . , Königreich Belgien. Wichtige Orte: Einw. in Taus. Brügge 50, Ostende 27 Gent 160 Brüssel 500, Löwen 40 Antwerpen 257 Möns 25 Namur 32 Lüttich 156, Ver- viers 50 Seraing 36 Kongostaat In Personal- union mit Belgien. Kolonieen: Flächeninhalt 2 250 000 Einwohner 14 Mill.

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 65

1889 - Leipzig : Freytag
geholfen htten. Malborough wurde nmlich zurckberufen, und das sterreichisch-englische Bndnis lste sich auf. Bald darauf starb der Kaiser und hatte seinen Bruder Karl, der aus. Spanien Anspruch machte, zum Nach-folger. Nun befrchteten die Verbndeten des Kaisers, das Haus Habsburg 21. Prinz Eugen von Savoycn. Reiterstandbild vor der Hofburg in Wien. wrde zu mchtig, wenn es, wie zu Karls V. Zeiten, auch noch der Spanien mit dessen Nebenlndern gebte. So schlssen England und Holland mit Ludwig Xiv. den Frieden zu Utrecht (1713), wonach der Enkel des Knigs, als Philipp V., Spanien mit den berseeischen Lndern, fter-reich die Nebenlnder Mailand, Neapel, Sardinien und die spanischen Holder mann-Setzepfandt, Geschichtsbilder, Iii. 5

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 143

1889 - Leipzig : Freytag
Hb r Krieg^kosten. sollte alle geraubten Kunstschtze zurckgeben (z.b. die Victoria von dem Brandenburger Thore) und 150 000 Mann Besatzung fttf Jahre lang in siebenzehn Festungen der Nordostgrenze dulden. Die Familie Bona- parte wurde verbannt ( 26, 7.). . Aus dem Wiener Kongre konnte Preußen die Rckgabe von Lothringen Metz. Tonl und Verdun wegen der russischen und englischen Einsprache nicht durchsetzen. sterreich erhielt Oberitalien nebst Venedig. Rußland den grten Teil Polens, Preußen Teile der Rheinprovmz, Sachsens, Pommern und Posen, im ganzen aber weniger, als es abtrat. Schweden bekam Norwegen, England Malta und Helgoland. Die 38 deut-schen Staaten sollten einen Staatenbund unter dem Vorsitze sterreichs bilden, der Bundestag in Frankfurt am Main seinen Sitz haben. 31. Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1. Die heilige Allianz. Aus die langwierigen Kriege folgten lange Jahre gesegneten Friedens. Am 26. September 1815 hatte Friedrich Wilhelm Iii. mit Alexander I. und Franz I. die heilige Allianz" oder den heiligen Bund" geschlossen und dadurch den Frieden aus lange gesichert. Sie versprachen, einander brderlich beizustehen und die Völker nach christ-lichen Grundstzen zu regieren. Spter traten alle europischen Mchte auer England, dem Papste und dem Sultane bei. Freilich benutzte der sterreichische Minister. Graf Metternich, nachher den so wohlgemeinten Bund zur Knechtung der Völker und zur Unterdrckung der neuerwachten Freiheits- und Rechtsgefhle. 2. Der Zollverein und die Union. Neuen Aufschwung nahmen; Handel und Gewerbe durch den im Jahre 1833 mit fast allen deutschen Staaten abgeschlossenen Zollverein, durch welchen die bisher bestandenen hemmenden Schranken aufgehoben wurden. Auch die Dampfschiffe und Eisenbahnen (seit 1839) trugen wesentlich zur Hebung und Belebung des Verkehrs bei. So konnten Preußen und Deutschland sich allmhlich von den schweren Wunden erholen, welche die Kriegszeit dem Heere und Volke zugefgt hatte. Zur Erhhung der religisen Eintracht wurden die beiden evangelischen Kirchen, die lutherische und die reformierte, durch die Stiftung der Union (31. Oktober 1817) vereinigt. 3. Das Instand. Whrend in Deutschland Ruhe und Frieden herrschten, brachen in andern Lndern Unruhen und Brgerkriege aus. Die Spanier waren mit der Regierungsweise des zurckgekehrten Knigs Ferdinand Vii. unzufrieden und erhoben einen Aufstand, der zwar durch franzsische Truppen beschwichtigt wurde, aber nach seinem Tode in einen unheilvollen, Jahrzehnte hindurch fortschleichenden Brgerkrieg berging. Auch in Italien regte

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 144

1889 - Leipzig : Freytag
144 sich das Streben nach Einigung des in einzelne Tonderstaaten zersplitterten Landes; der Geheimbund der Carbonari" (Khler) suchte dieses Ziel durch Aufstnde zu erreichen; diese wurden aber infolge des Einschreitens der Gromchte verhindert. Erfolgreich war dagegen die Erhebung der Griechen gegen die trkische Zwingherrschaft. Nachdem der erste, von Alexander jpsi-lanti zu Jassy in der Moldau unternommene Befreiungsversuch milungen war, einigten sich Rußland, Frankreich und England zur Untersttzung der Griechen. Nach dem Seesiege der vereinigten Flotte bei Navarin (1827) wurde Griechenland als selbstndiger Staat anerkannt. Der erste König war der bayerische Prinz Otto (18321862), der zweite Georg, der Sohn des jetzigen Knigs von Dnemark. In Frankreich folgte auf Ludwig Xviii. sein Bruder Karl X. (18241830), der sich so miliebig machte, da in Paris wieder eine Revo-lution ausbrach, die Julirevolution 1830, infolge deren er vertrieben wurde. Au feiner Stelle erhob man seinen als Brgersreund geltenden Vetter, Ludwig Philipp, einen Sohn des Philipp Egalite (s. 25, 6) auf den Thron. Er nannte sich nicht König von Frankreich", sondern König der Franzosen". Das franzsische Beispiel ermutigte die Belgier, die nicht gerne mit Holland vereinigt waren, zum Aufruhre, der auch ihre Lostrennung von diesem zur Folge hatte. Prinz Leopold von Sachsen-Kobnrg wurde zum Könige der Belgier gewhlt (18301865); fein Nachfolger ist Leopold Ii. Auch die Polen erhoben einen Aufstand, wurden aber mit blutiger Gewalt unterdrckt; Polen wurde nunmehr eine russische Provinz. 4. Friedrich Wilhelms Iii. Tod. Noch in hohem Greisenalter war Friedrich Wilhelm von seinem Volke treu geliebt. Als er am 7. Juni 1840 ohne ein bestimmt ausgesprochenes Leiden inmitten seiner Kinder starb, wurde er allgemein so herzlich betrauert, wie noch selten ein Fürst. Seine Ruhesttte fand er im Mausoleum zu Charlottenburg neben der ihm vor dreiig Jahren vorangegangenen Knigin Luise. Rauch .verewigte ihre Gestalten in herrlichen Marmorfiguren auf ihren Sarkophagen. 32. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (184061.) 1. Friedrich Wilhelm Iv. war am 15. Oktober 1795 geboren; seine Jugend fiel also in Preuens und Deutschlands trbste Zeit. Er erhielt eine sorgfltige Erziehung, zeigte von frhe auf ungewhnliche Begabung, ver-bunden mit den trefflichsten Eigenschaften des Herzens und bekundete rege ^eilnahme fr das Wohl und Wehe der Menschheit und der Einzelnen bei tiefstem Gefhle und religisem Sinne. Im Jahre 1823 vermhlte er sich mit der Prinzessin Elisabeth von Bayern; die Ehe blieb zwar kinderlos, lvar aber eine Quelle reichen, huslichen Glckes. Sein Kunstsinn fand

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 88

1889 - Leipzig : Freytag
ist es Zeit, Bruder," dieser aber erwiderte: Noch nicht." Fr mich aber ist es Zeit, Schurke," rief der Zar mit Donnerstimme und schlug dem Gastgeber mit der Faust ins Gesicht. In demselben Augenblicke erschien die Wache und ergriff die belthter. Peter aber gab dem Hauptmann einen Faustschlag ins Gesicht, weil er meinte, jener habe sich um eine Stunde versptet. Als er aber den schriftlichen Befehl vorwies, kte ihn Peter auf die Stirne und bat ihn um Verzeihung. Dann kehrte er zu seiner Gesell-schaft zurck und erzhlte ihnen mit Gleichmut den Vorfall. Die Ver-schworenen aber wurden grausam bestraft. 4. Reise ins Ausland und ihre Frchte. Um die abendlndischen Ein-richtungeu aus eigener Anschauung kennen zu lernen, unternahm Peter 1697 eine Reise durch Preußen und Hannover nach Holland, wo er auf der Schiffswerfte zu Zaandam sieben Wochen selbst als gemeiner Schiffs-Zimmermann unter dem Namen Peter Baas gearbeitet haben soll. Von hier aus besuchte er England und sah mit hchstem Entzcken die Kriegsflotte zu Portsmouth. Ein ihm zu Ehren aufgefhrtes Schauspiel einer Seeschlacht ri ihn zu solcher Bewunderung hin, da er ausrief: Wahrhaftig, wenn ich nicht der Zar von Rußland wre, so mchte ich wohl englischer Admiral sein." Nach einem dreimonatlichen Aufenthalte begab er sich uach Dresden und Wieu und wollte von da aus noch Italien besuchen, als er durch die Kunde von einem neuen Strelitzenanfstande schleunigst in die Heimat ab-gerufen wurde. Diesmal hielt er ein unerbittliches Gericht der die Schul-digeu, indem er sie erschieen, erhngen, enthaupten lie und schlielich die ganze Kriegskaste der Strelitzeu auflste. Dafr grndete er eine neue Heeresmacht, die von abendlndischen Offizieren nach europischem Vorbilde eiugebt wurde. Die Frchte seiner Reise zeigten sich bald in reichem Mae. Mit Hilfe der zahlreichen, von ihm mitgebrachten sachkundigen Auslnder lie er Kriegs- und Handelsschiffe bauen, Fabriken errichten, Bergwerke erffnen, Kanle graben, Schulen und Buchdruckereien ins Leben rufen. Auch uerlich sollten die Russen als Europer erscheinen; es wurde ihnen bei schwerer Strafe befohlen, ihre Barte abzuschneiden und franzsische Kleider zu tragen. Schwer traf ihn der Verlust seines treuen Lehrers und Freundes Lefort, auf dessen Rat und thatkrftige Untersttzung er sich stets hatte verlassen knnen. An seine Stelle trat spter Menschikoff, der Sohn eines armen Bauern, frher Pastetenbcker. Die Durchfhrung der hochgespannten Plne Peters war aber erst dann mglich, wenn Rußland mehr mit dem Weltverkehre verbunden und in den Besitz der den Schweden gehrenden Ostseehfen gelangt war. Zu diesem Zwecke verband sich Peter mit August Ii. von Polen und Friedrich Iv. von Dnemark, und so entstand
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